Markus Bacher: After Eight

Kat. CFA Berlin

Ausstellungskatalog, hrsg. von CFA Berlin
Text (dt./eng.) von Veit Loers
56 S. mit 35 farbigen Abbildungen
Format 32 x 32,5 cm, Halbleinen

ISBN 978-3-86442-051-1

(vergriffen)

Malen ist ja eine andere Art des Redens

»Werden kann Entstehen und Vergehen sein. Die Bilder Bachers haben ihr anschauliches Potenzial in diesem Auf und Ab. Sie sind im Fluss«, schreibt Veit Loers in seinem einleitenden Text für die erste Publikation des 1983 in Kitzbühl, Tirol, geborenen Markus Bacher, der in Wien und Köln lebt und dessen abstrakte Malerei sich insbesondere durch ihre Reflexion des breiten historischen Kontextes aus­­zeichnet. In Bezug auf Künstlerpositionen gesprochen, fußt die Abstraktion von Markus Bacher – ihr Strich und ihr Innehalten als bewusste künstlerische Tat, ihr Einsatz der Farbe als Hintergrundrauschen des Blow-ups grafischer Einfälle – auf den Bildbeobach­tungen von Pierre Soulages oder Franz Kline, Willem de Kooning oder Cy Twombly, Günther Förg oder Gerhard Richter, schließlich Albert Oehlen und Herbert Brandl. Dabei geht sie auf in lokalen und tonigen Farben, erzeugt räumliche Welten durch Pinselstriche in breiten, oft horizontalen Lagerungen, in deren großer Bewegung feine Farbschnörkel inselhaft das Auge festhalten. »Malen ist ja eine andere Art des Redens«, sagt der Künstler dazu und beschreibt damit den Prozess des Malens auch als eine permanente Unterhaltung, als Austausch von Erfahrungen. Bei aller möglichen Aneignung geht es in seinen Bildern aber dennoch primär darum, die farbige Erscheinung als etwas zu verstehen, das als solches nicht restlos für sich aufgeht. Vielmehr schimmert stets, wie Veit Loers schreibt, ein »numinoser Bedeutungsgehalt auf und bleibt in der Schwebe«; es schimmert das Zuhause des Künstlers durch, die Alpenwelt, es kommen Seen, bemooste Felsen, helle Steinflecken in einem Gebirgsbach oder das dunkle Waldinnere in den Blick.