Whatness: Esther Kläs, Johannes Wald

Kat. Kunsthalle Bielefeld

Ausstellungskatalog, hrsg. von Friedrich Meschede
Texte (dt.) von Erich Franz, Fiona Geuß, Philip Larrat-Smith, Friedrich Meschede und einem Interview von Meta Marina Beeck mit Johannes Wald
216 S. mit 90 farbigen und 30 s/w Abbildungen
Format 24,5 x 20 cm, Broschur, Textheft beigelegt mit den Übersetzungen ins Englische

ISBN 978-3-86442-132-7

(vergriffen)

Das Ende der Konzeptualität

Der Ausstellungstitel »Whatness« betont das Gemeinsame im Werk der beiden jungen Bildhauer Esther Kläs und Johannes Wald. Ihre Skulpturen reflektieren die Entstehung von Skulptur, den Herstellungsprozess, aber auch die Diskrepanz zwischen der Idee und der Umsetzung einer Plastik. So knüpfen Buch und Ausstellung an der stetigen Erweiterung des Begriffs der Skulptur an, die in den 1960er Jahren begann. Johannes Wald, 1980 in Sindelfingen geboren, formuliert Fragen an die Skulptur. Primär bildhauerische Qualitäten wie Haptik, Materialität und Dreidimensionalität sind für Wald zweitrangig, sein Hauptinteresse gilt der Offenlegung von Bedingungen, Herstellungsverfahren und Materialien. Die in New York lebende und arbeitende, 1981 in Mainz geborene Bildhauerin Esther Kläs untersucht in ihren reduzierten Skulpturen das Zusammenspiel von Material, Form und Konstruktion. Wertigkeiten, die von den Materialien vor­gegeben wären, ignoriert sie. Die Fragen, die ihre Arbeiten produzieren, richten sich an den Betrachter, wie dieser den Skulpturen gegenübertritt und diese einzu­ordnen bereit ist.
»Schönheit wird durch die Imagination erkannt«, heißt es bei Joyce, das trifft auch auf die Werke von Esther Kläs und Johannes Wald zu. Der Titel »Whatness«, aus einer Joyce’schen Übersetzung Thomas von Aquins entlehnt, heißt direkt übersetzt Was-heit, meint das Sosein eines Dings, sein Wesen, im Unterschied zum Dasein eines Objekts; ein Gegenstand wird daraufhin befragt, was er ist.

Ausstellung:
Kunsthalle Bielefeld, 28/3–21/6/2015