Jeanno Gaussi: Geflecht

Kat. Schwartzsche Villa Berlin-Steglitz

Ausstellungkatalog, hrsg. von Brigitte Hausmann / Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin
Texte (dt./eng.) von Burcu Dogramaci, Brigitte Hausmann, Dorothea Schöne
64 S. mit 20 farbigen Abbildungen
Format 24 x 16,5 cm, Softcover

ISBN 978-3-86442-267-6

(vergriffen)

Gaussi’s Flucht-und-Daseins-Geflecht

Auf dem Hintergrund der eignen Migrationserfahrung beschäftigt sich Jeanno Gaussi (*1973 in Kabul) medienübergreifend und multi­perspek-tivisch mit den Fragen kultureller Identität. Inter­national bekannt wurde sie 2012 durch ihre Arbeit auf der documenta 13 in Kassel und Kabul. »Jeanno Gaussis künstlerische Arbeit«, so Burcu Dogramaci in ihrem luziden Katalogbeitrag, »nährt sich grund­legend durch Reisen, Aufenthalte (nicht nur) an Orten, die ihr durch frühere Aufenthalte bekannt sind oder denen sie sich durch Recherchen, Untersuchungen und ein work in progress sowie in situ (wieder) annähert. Sie verbringt Erzählungen, Werke und Erinnerungen von einem Platz zum ­anderen, an dem sie dann in neue Zusammen-hänge eingeordnet werden. Das Vertraute und das Fremde werden dabei in einer raum­bildenden ­Konstellation zusammengeführt.« Gaussis Werke lassen sich sonach als »Geflecht« charakterisieren, und unter diesem Titel hatten denn auch zwei in der Schwartzschen Villa in Berlin entstandene Installationen 2018 Premiere: »For Sitara Hamza« und »No Language«. Beide thematisieren die Auswirkungen politischer Veränderungen und Entscheidungen auf Biografien, wobei der konkrete ­Ausgangspunkt der Arbeiten Gaussis persönliche Beobachtungen unterschiedlicher Lebensverläufe von ­Geflüchteten aus Afghanistan waren. Das Buch präsentiert die Instal­la­tionen, stellt sie mit inhaltlich ­verwandten Werken der Künstlerin zusammen und beleuchtet eingehend die Hintergründe ihrer Entstehung.