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Kalin Lindena
Kat. Städtische Galerie Karlsruhe
Ausstellungskatalog, hrsg. vom Förderkreis Städtische Galerie Karlsruhe
Text (dt./eng.) von Fabian Goppelsröder
96 S. mit 40 farbigen Abbildungen
Format 32 x 24 cm, Broschur
ISBN 978-3-86442-456-4
Denken im Vollzug
Eine Geste nennt Kalin Lindena ihre künstlerischen Interventionen. In den Raum geschnittene, zur Form gewundene Bewegungslinien. Shapes, Objekte, Arbeiten, die auch Spur des für eine Professorin der Kunstakademie eher ungewöhnlichen Werdegangs sind: Der Usprung von Lindenas Schaffen liegt im Grafitti. »Die Künstlerin, die sprüht« war ein Artikel über sie 2015 doppeldeutig überschrieben. Bevor sie an der HBK in Braunschweig bei Hartmut Neumann, Johannes Brus und Walter Dahn studierte, war sie Sprayerin in den Straßen von Hannover. Und auch wenn sie mittlerweile seit 2014 selbst eine Malereiklasse in Karlsruhe betreut und leitet, schreibt sich dieser Ursprung in Lindenas künstlerischer Arbeit fort. Als Technik wie als Subkultur prägt das Graffiti ihre Praxis und ihr Selbstverständnis. Eine Prägung, die sich in keiner äußerlich eingängigen Ästhetik zeigt, sondern vor allem dann erkennbar wird, wenn man die malerischen und die skulpturalen, die installativen und die performativen Arbeiten als, ja, eben als Gesten zu verstehen sucht. Geste verweist an dieser Stelle eher auf den Modus der Entstehung der Arbeiten Lindenas. Wer gestisch malt, der malt im Raum wie beim Graffiti. Denn anders als mit Bleistift oder Kohle auf Papier wird jede Linie beim Sprühen zwangsläufig zur Bewegung des gesamten Körpers. Und darin auch zu dessen Spur. Die Geste ist nicht einfach Mittel, nicht nur der Ausdruck der Idee, eines schon abgeschlossenen Gedankens. Sie ist das Denken im Vollzug!
Ausstellung:
Städtische Galerie Karlsruhe, 1/12/2024 – 27/4/2025