Anselm Reyle gehört zu den international renommiertesten deutschen KünstlerInnen seiner Generation. In Tübingen geboren und in Heilbronn aufgewachsen, hat er die gesamte Kunsthalle Vogelmann (8/7–23/10/2022) bespielt. Die Liste seiner Ausstellungsorte liest sich wie das Who’s Who der Kunstwelt: von der Kunsthalle Zürich bis zum Palazzo Grassi in Venedig, von den Deichtorhallen Hamburg bis zur Kunsthalle Tübingen. Seine Kooperationen, z. B. mit Dior für eine exklusive Handtaschenserie, sind legendär. Auf verblüffende Weise mischt Anselm Reyle Stile, Farben und Materialien, arbeitet mit Autolack, PVC- und Spiegelfolie, Sprühfarbe, LED-Leuchten, Beton oder Ton. Fundstücke als Ausgangsmaterial spielen in seinem Werk immer wieder eine herausragende Rolle, wobei es sich dabei ebenso um Elemente aus den Werken anderer KünstlerInnen wie um Alltagsobjekte, Architekturen oder auch um Design handeln kann. Entsprechend bestimmen Reflexion, Aneignung, Um- und Neuformulierung seine Arbeitsweise. Die BetrachterInnen verfangen sich denn auch im überraschenden Beat gegensätzlicher formaler wie materieller Samplings, in denen sich das gesamte Bildrepertoire moderner abstrakter Bildfindung wiederfindet. Das Buch zeigt die in Heilbronn vor Ort entstandenen raumgreifenden Wandarbeiten, präsentiert die neueste Werkserie mit Bildern auf Sackleinen und wirft einen auch einen retrospektiven Blick auf Anselm Reyles früheres Schaffen.
Ausstellung:
Kunstverein Heilbronn, 8/7 – 22/10/2022