Marius Lüscher: Untitled Paintings

Text (dt./eng.) von Dieter Schwarz
112 S. mit 65 farb. Abbildungen
Format 30 x 24 cm, Hardcover

ISBN 978-3-86442-467-0

39,80 

Abstraktion der Abstraktion

Es ist eine seltsame, »an kein Vorwissen appellierende Ordnung«, die uns die abstrakten Bilder von Marius Lüscher vorgeben, wie Dieter Schwarz, ehedem Direktor des Kunstmuseum Winterthur, in seinem begleitenden Essay schreibt. Mit 160 bis 220 cm Höhe und in vertikalem Format verweigern die Bilder einen landschaftlichen Eindruck, wie sie auch jede Anspielung auf die menschliche Figur vermeiden, der dieses Format traditionell vorbehalten war. »Es gibt keine an Anatomie erinnernde interne Gliederung der Bildfläche, noch fügen sich die verwendeten Formen zu Ensembles, die dazu einladen, sich darin körperlich wiederzufinden. Selbst die Metapher von architektonischen Konstruktionen trifft nicht zu.«  Vielmehr löst sich die Identität der gemalten Fläche und der Bildfläche auf, die Formen stehen auf neutralem weißem Grund, mit dem sie interagieren – Transparenz ersetzt Opulenz. »Aus den sich hieraus erbenden Möglichkeiten, die keine stabile, sondern eine variable Menge darstellen, konstituiert sich die Malerei von Marius Lüscher seit 2010. Der Maler selbst bezeichnet diese Arbeit auf dem Hintergrund der historischen Abstraktion und der Abstraktion der Nachkriegszeit als ›Abstraktion der Abstraktion‹, denn er sucht nicht etwas wie Roy Lichtenstein die abstrakte Malerei als historische Fiktion abzubilden, er versucht vielmehr auf der Seite der ungegenständlichen Malerei zu bleiben und diese zu historisieren, sie als reale Arbeitsmöglichkeit lebendig zu halten.«

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