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Günther Förg: Zwölf Bleibilder
1989
Ausstellungskatalog, hrsg. von Bärbel Grässlin, Uli Knecht
Texte (dt./eng.) von Britta Schröder, Max Wechsler
36 S. mit 20 farbigen Abbildungen
Format 35 x 25 cm, geheftet mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-86442-049-8
Günther Förg – seine letzte Publikation
Erstmals zeigt diese Publikation zwölf großformatige Bleibilder von Günther Förg (je 240 x 160 cm) aus dem Jahr 1989. Die großen, ganzseitigen Reproduktionen mit je 31 x 21 cm vermitteln einen unmittelbaren, so bislang kaum erlangten Eindruck von der Wirkung, die die Originale erzeugen. Denn, so beschreibt es Max Wechsler in seinem Text, »der besondere Reiz der Bleibilder liegt nicht zuletzt natürlich in deren Materialität und der einzigartigen Stofflichkeit dieses doch eher ungewöhnlichen Malgrundes. Dazu kommt die spezielle Farbigkeit des Bleis, die, schillernd zwischen Grau und Blau changierend, wie eine dunkel drohende Gewitterballung mit ihren unendlichen Valeurs der Düsternis erscheint und ein feines Spiel mit den natürlichen und künstlichen Patinierungen eingeht. Dieser organisch wirkenden Oberfläche werden nun im malerischen Vortrag die gradlinig geometrischen Figurationen der Teilungen entgegengesetzt. Aus der subtilen Gegensätzlichkeit eröffnet sich ein Spannungsfeld, auf dessen Hintergrund die systematischen Kompositionsprogramme und die eher intuitiv entwickelten Untersuchungen der Farbverhältnisse mit höchster Konzentration zur Wirkung kommen. Das hat sicher auch damit zu tun, dass das Auftragen der Farbe auf Blei offenbar fast widerstandslos verläuft, was wiederum Förgs notorischem Hang zur Schnelligkeit schmeichelt. Ein Grund für dieses schnelle Gleiten liegt natürlich in der Tatsache, dass dieser Malgrund absolut nicht saugt und die Farbmaterie sich gleichsam auf der Oberfläche ablagert.« Die überwältigende Wirkung beschreibt die zweite Autorin des Bandes, Britta Schröder, denn auch als einen geschlossenen Kosmos: »Die Farbe drängt nicht in den Raum, sondern haftet an der Oberfläche wie an einem Magneten. Bei manch einem steht zu befürchten, dass er Teile der Malerei verschlucken wird, sobald man sie zu lange fixiert. Dafür stürzt man in Farbformen, deren Saugkraft einen aufnimmt, als fiele man kopfüber in ein Schwarzes Loch.«