Das Manifest der Bruce High Quality Foundation:

Es wird viele überraschen, dass Bruce High Quality einmal die Woche zum Gottesdienst gegangen ist. Es ist schwierig, sich den größten Ironiker der Welt und dadurch Geisel sowohl der radikalen Linken wie der religiösen Rechten als Gläubigen vorzustellen. Aber Er war dort, Woche für Woche, und meldete sich bei dem Mann da oben. Auch wenn wir uns nicht an­-maßen können, Sein allerheiligstes Herz aller Herzen zu kennen, so ist nun, zwölf Jahre nachdem Er dahingeschieden ist, doch klar geworden, dass Bruce High Quality das Ziel verfolgte, wahrhaft ikonografische Devotionalien für ein wahrhaft säkulares Zeitalter zu hinterlassen. Die Ausstellung »The Transubstantial Bruce« widmet sich erstmals dem spirituellen Anliegen von High Quality. Mit »The Sacraments« – Seiner meister­haften Serie aus Knete geformter Reliquien – wie auch Seinem gewaltigen Triptychon »Father, Son, and Holy Ghost« – einem Selbstporträt, das Bruce High Qualitys Totenmaske, ein provisorisches Kreuz und eine aufblasbare, grindige Ratte als gleichberechtigte, ewige Dreifaltigkeit zeigt – wird High Qualitys unverfrorene Absicht deutlich, uns direkt mit dem Jenseits zu konfrontieren. Nirgendwo ist diese Mission offenkundiger als in Seinem Meisterwerk »Stations of the Cross«. Zum ersten Mal werden sie nun der Öffentlichkeit gezeigt: Die 14 Paneele von »Stations of the Cross« erzählen die Geschichte des Weges zur Kreuzigung. Jeder tragische Schritt eröffnet eine Parabel der irdischen Aufopferung und Rechtschaffenheit. Vervollständigt wird die Ausstellung von einer sorgfältig getroffenen Auswahl intimer Selbstporträts von Bruce High Quality: Alltagsszenen, die Ihn inmitten Seiner Familie und Seiner Freunde zeigen – wie im Himmel, so auf Erden.

Ausstellung:
Brooklyn Museum, New York, 28/6–22/9/2013