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Georg Winter: Psychotektonik
Kat. Kunstmuseum Stuttgart
Ausstellungskatalog, hrsg. von Ulrike Groos
Texte (dt./eng.) von Julia Bulk, Ulrike Groos, Sabine Maria Schmidt
144 S. mit 250 farbigen Abbildungen
Format 29,7 x 21 cm, Klappenbroschur mit eingelegtem Poster
ISBN 978-3-86442-019-1
Form ist niedergeschlagener Inhalt
So schrieb es einst Theodor W. Adorno, und Georg Winter nutzt diesen Satz im Sommer 2012 als Steilvorlage anlässlich der Verleihung des
11. Hans-Molfenter-Preises der Stadt Stuttgart und richtet im Kunstmuseum Stuttgart eine Ausstellung mit mehreren Handlungsräumen als EPSY (= Epizentrum für Psychomotorik, Performance, Interaktion) ein. Seit den 1990er Jahren hat Georg Winter ein komplexes Geflecht unterschiedlicher, von ihm temporär immer wieder neu initiierter und instruierter performativer Gruppen aufgebaut, das aus der Arbeit an zwei anderen Werkschwerpunkten gespeist wird und die ihn zu Recht als Künstler traditioneller Medien ausweisen. Zum einen sind das die unikaten Holzdrucke im Vorfeld zu den Modellen des UCS (= Ukiyo Camera Systems), zum anderen die als schwarzlackierte Holzmodule selbst hergestellten Modelle des UCS, die schließlich vielfach das Arbeitsgerät für die Filmdrehs, die Arbeitsorte oder Bürosituationen darstellen. Georg Winter zielt auf eine neue Konfiguration der Disziplinen, verbindet Zeichnung, Holzdruck und Skulptur durch eine in stringenter Handlung aufgebaute Performance. Wenn Kasper König in seiner Laudatio für Georg Winter die Entstehung des idealen Films im Kopf als ein besonderes Ereignis herausstreicht, definiert das – weil es dafür keines materialisierten Ergebnisses, eben etwa eines »wirklichen« Films, bedarf – Film als einen rein intellektuellen Vorgang, der die physischen Relikte (die Module des UCS) nur umso schöner glänzen lässt. Das sorgfältig mit dem Künstler erarbeitete Buch versucht sich erstmals an einer Übersicht zu den Kernpunkten des vielfältigen Werks von Georg Winter.