Martin Creed

Kat. Galerie im Taxispalais Innsbruck; Kunstverein Heilbronn

Ausstellungskatalog, hrsg. von Matthia Löbke und Jürgen Tabor
Texte (dt./eng.) von Anouchka Grose, Matthia Löbke und Jürgen Tabor
216 S. mit 130 farbigen Abbildungen
Format 27 x 19 cm, Softcover geprägt

ISBN 978-3-86442-136-5

34,00 €

Kunst, eine emotionale Angelegenheit

In einer breit gefächerten Auswahl hat Martin Creed 2015 in den sechs großen Sälen der Kunsthalle Vogelmann für den Kunstverein Heilbronn raumbezogene Installationen realisiert; im Taxispalais in Innsbruck hat er im Jahr darauf ebenfalls eine auf die örtlichen Gegebenheiten eingehende Präsentation vorgenommen. Beide Ausstellungen waren jeweils Premieren, für Deutschland wie Österreich. Martin Creed hat sich in seiner Arbeit auf kein Medium festgelegt, er produziert Videos, Malerei, Skulpturen oder Arbeiten aus Neon, er macht Musik und inszeniert Ballettaufführungen. Stets spielt dabei die räumliche Umgebung eine wichtige Rolle. 2001 wurde der in London lebende schottische Künstler mit dem renommierten Turner-Prize ausgezeichnet, und das für eine Arbeit, die »nur« darin bestand, in einem Raum das Licht regelmäßig ein- und auszuschalten. Auf den ersten Blick sehr reduziert, ist das für den ganzen Raum und die Besucher, die sich in ihm bewegen, höchst relevant. Martin Creeds brillantes Werk wirkt einerseits spielerisch und verblüffend freundlich, ist im Ergebnis jedoch entschieden und rigoros. In einem sehr persönlichen Interview wurde Martin Creed gefragt, warum er Kunst mache. Seine Antwort lautete: um sich besser zu fühlen. Diese Aussage ist ebenso entwaffnend wie offenherzig und fordert den Betrachter seines Werks stets dazu auf, am Prozess der Auseinandersetzung mit Kunst, mit dem Raum und mit der Welt im Allgemeinen teilzuhaben.

Ausstellungen:
Kunstverein Heilbronn, 27/6–20/9/2015
Galerie im Taxispalais Innsbruck, 10/9–20/11/2016