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Christof Mascher: 1979
Kat. Mönchehaus Museum Goslar
Ausstellungskatalog, hrsg. von Oliver Zybok
Texte (dt./eng.) Bettina Ruhrberg, Oliver Zybok
72 S. mit 34 farbigen Abbildungen
Format 25 x 20 cm, Softcover
ISBN 978-3-940953-05-6
Das innere Labor
Wird über Facetten des Traumes gesprochen, folgen Irritation und Faszination. Träume konfrontieren uns mit Erlebniswelten, die sich auf ebenso evidente wie rätselhafte Weise anders als die alltäglichen Erfahrungen in der erlebten Realität darstellen. Diese Unterscheidung verbindet den Traum mit Rausch und Wahnsinn, Seinszustände, die als Ausnahme gelten und nur selten beziehungsweise wenigen zugänglich sind. Träume stehen für eine andere, eine transzendente Ebene, die nicht eindeutig verifiziert werden kann. Auch wenn wir unsere Träume nicht im Detail nachvollziehen können, wissen wir, dass es sie gibt, und dass wir mit ihnen leben. Gemeint sind nicht nur Träume während des Schlafes, sondern auch die, die wir am Tag erleben, zurückgezogen, in Gedanken versunken. »Wachträume sind am wichtigsten. Ich habe sie, wenn ich ruhig in meinem Sessel sitze und ganz entspannt meine Gedanken umherschweifen lasse,« äußerte David Lynch 1997 in einem Interview. »Wenn man schläft steuert man seine Träume nicht. Ich mag es, in eine Traumwelt abzutauchen, die ich selbst geschaffen oder entdeckt habe; eine Welt, die ich mir aussuche.« Christof Mascher teilt die Meinung von Lynch: »Mich faszinieren Träume an sich beziehungsweise wie sie funktionieren. Sie haben die Struktur einer Geschichte. Ich will das Gefühl von Träumen einfangen. Für mich ist es das Beste, simple Geschichten mit dem Gefühl eines Traumes zu verbinden – mit den Abstraktionen, die in einem Traum möglich sind.« Auch wenn der Tagtraum nicht als alleinige Ausgangssituation für Maschers Werk gelten kann, kommt ihm doch eine wichtige Bedeutung zu, vor allem wenn man ein Phänomen besonders berücksichtigt: das des Phantastischen. Maschers Bildwelten sind geprägt von seltsamen Mischwesen, die stets unter dem Aspekt des PhantastischBedrohlichen eingeordnet werden können. Diese Figuren sind in besonderer Weise mit einer beängstigend wirkenden Kraft verbunden, einer Energie, die sich als grundlegendes Phänomen in seinem bisherigen Werk manifestiert. Sie stehen in ihren verschiedenen Erscheinungsformen für eine permanente Metamorphose, für einen steten Rhythmus der Gestaltveränderung, vor dem auch der Mensch nicht gefeit ist. Jener lässt sich nach Mascher genauso wenig wie das Tier in festen, abgesteckten Grenzen definieren, sondern ist vielmehr ein Lebewesen, das je nach Situation sein Äußeres verändern kann.Vogelähnliche Zwitterwesen nehmen in zahlreichen Bildkompositionen einen zentralen Platz ein, wie auch bei den Miniaturzeichnungen auf Furnierholz, wo sich derartige Figuren immer wieder variiert finden. Sein Lehrer Walter Dahn beschreibt das als eine »Atmosphäre wie nach dem 4. Weltkrieg«. Der kleine Katalog ist die erste Einzelpräsentation des 1979 in Hannover geborenen Künstlers.
Ausstellungen:
Galerie der Stadt Remscheid, 16/8–24/10/2008
Mönchehaus Museum für Moderne Kunst Goslar, 30/8–28/8/2008