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Sonja Alhäuser
Texte (dt./eng.) von Dirk Dobke, Annett Reckert, Interview mit der Künstlerin von Ina Jessen
168 S. mit 190 farbigen Abbildungen
Format 32,5 x 24,5 cm, Softcover mit Silberschnitt
ISBN 978-3-86442-338-3
Kreisläufe und Übergänge
Es sind existenzielle Grundüberlegungen, die Sonja Alhäuser in ihrem Werk verfolgt. Man begegnet hier dem Lebensdrama in seiner gesamten Fülle, die sich in satten Sinnlichkeiten, kollektiven Festlichkeiten bis hin zu düsterem Metabolismus manifestiert. Neben ihren schönen großformatigen, dezent kolorierten Zeichnungen, die auch als Handlungsanweisungen oder Rezepturen gelesen werden können, ist die in Berlin lebende Künstlerin mit ihren »Schokoladenmaschinen« und Margarineskulpturen in Kühlvitrinen einem breiteren Publikum bekannt geworden. Für ihre Gelage oder »6 Bankette ohne Anlass« lud sie dann Esserinnen und Esser zur nahezu orgiastischen Vertilgung ihrer jeweils einem spezifischen Thema gewidmeten Installationen ein. Der überbordende, sinnlich kitzelnde Aufbau der Tafelinstallationen mit Skulpturen, handgemalten Wimpeln, Krustentieren wie Hummern oder Krebsen, kapitalen Fischen oder großen Wildbretstücken soll allerdings nicht nur dem lukullischen Genuss auf die Sprünge helfen, sondern steht generell für den unser aller Leben bestimmenden Widerspruch zwischen ständig erstrebtem Lustgewinn und ständig erstrebter Selbstoptimierung. So konfrontiert uns Sonja Alhäusers Kunst auf verstörende Weise mit der epikureischen Weltsicht, bevor wir uns stoisch wieder in die Niederung des Fitness- und Körpermanagements begeben.