Benjamin Katz: Entdeckungen – Discoveries – Découvertes

Kat. Marta Herford

Ausstellungskatalog, hrsg. von Marta Herford
Texte (dt./eng./franz.) von Roland Nachtigäller, Éric Darragon
172 S. mit 200 Abbildungen in Duplex
Format 30 x 20 cm, Halbleinen

ISBN 978-3-86442-350-5

39,80 €

Liebe zur Welt

Berühmt geworden ist Benjamin Katz, 1939 als Sohn deutscher Juden in Antwerpen geboren, mit ­seinen eindringlichen Künstlerporträts von Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Josef Beuys, James Lee Byars, Sigmar Polke oder Gerhard Richter. Keine Ausstellung der sogenannten deutschen Malerfürsten – Benjamin Katz ist ihnen zum Teil seit ­Jahren verbunden – kommt ohne seine sub­tilen Porträts aus. Doch sein Archiv mit über einer halben Million Negativen aus mehr als 60 Jahren fotografischer Arbeit birgt noch viel Überraschendes: neben konzeptuellen Fotoreihen insbesondere auch Alltagsbeobachtungen – Landschaften, Ansichten mit Spuren des industriellen Niedergangs, Architekturdetails, Fundstücke alltäglicher Poesie oder auch momenthaft Absurdes. In den Bildern stecken viele unerzählte Geschichten, werden ganz unterschied­liche Assoziationen aufgerufen, kommt stets der hintergründige Witz des Künstlers zum Vorschein. Die Einflüsse früher ­Vorbilder, sei es Brassaï, Rodtschenko oder auch Cartier-Bresson, scheinen immer wieder auf, doch sind die Bilder von Ben­jamin Katz vor allem Narrative ohne Worte, dem Humor als Lebensweisheit und den beredten Auslassungen in einfachen ­Geschichten ver­bunden. Nur mit Bewunderung lassen sich die Resultate dieses Schaffens ver­folgen, das im ­konzentrierten Hinsehen eher ­beiläufige Momente des Lebens mit brillanter Schärfe beleuchtet.

Ausstellung:
Marta Herford, 13/6 – 3/10/21