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Jürgen Partenheimer: Calliope
Kat. Musée Ariana Genève
Ausstellungskatalog, hrsg. von Anne-Claire Schumacher
Texte (eng./franz.) von Anne Carson, Christian Ganzenberg, Bruno Glatt, Jürgen Partenheimer, Anne-Claire Schumacher
136 S. mit 110 farbigen Abbildungen
Format 32,5 x 24 cm, Hardcover
ISBN 978-3-86442-147-1
Dieser behutsame Wechsel der Perspektive
KALLIOPE ist in der antiken Mythologie die »Schönstimmige« und gilt unter den neun Töchtern des Zeus und der Mnemosyne (»Erinnerung«) als die Muse der epischen Dichtung. Platon räumt ihr in seinen Tischgesprächen eine Vorrangstellung unter den Musen ein; Homer besingt sie als Mutter von Orpheus. Ihre charakteristischen Attribute sind Griffel und Schreibtafel. Kein Wunder also, dass diese im traditionellen Bleisatz unter der Bezeichnung Kalliope, und hier besonders im Jugendstil, gerne als Schlussstücke, also am Ende einer etwa durch Linien eingefassten Kolumne, eingesetzt wurden. Für Jürgen Partenheimer leihen sie einer Edition den Titel, die dieser für die Porzellan Manufaktur Nymphenburg, München, in drei unterschiedlichen Gefäßformen aufgelegt hat. Grundlage der skulpturalen Gefäße bilden seine abstrakten Konstruktionszeichnungen, die ihn einmal mehr als den Vertreter einer minimalistischen, dabei aber höchst persönlichen sowie poetisch aufgefassten Formensprache ausweisen. Die Gefäße der Edition »CALLIOPE« sind handgedreht, eine in der Geschichte der Porzellan Manufaktur Nymphenburg, die traditionell mit Gussformen arbeiten, kaum angewandte Praxis; zudem sind sie in ihrer Wirkung ganz vom spezifischen Charakter des Materials bestimmt, das eine unkalkulierbare Verwandlung bei Feuchtigkeit und Trocknung bzw. Brand und Glasur erfährt. Bewusst sind die Formen den Bedingungen ausgesetzt, bei denen das Porzellan geschmolzen, bewegt, verdichtet und gehärtet wird. Die Edition der Gefäße ist in verschiedenen Ausführungen aufgelegt worden, wobei drei jeweils unterschiedliche Formen in einer exklusiven Auflage von je sieben Exemplaren als Biskuit- oder Glasurbrand in verschiedenen Farb- und Zeichnungsvariationen kombiniert worden sind. Die so entstandenen Gefäße sind in Form und Ausführung Unikate, die der Künstler signiert und nummeriert hat. Nach mehreren Präsentationen einzelner Stücke zeigt dieser Band anlässlich der Ausstellung im Musée Ariana in Genf nun erstmals die komplette Serie zusammen mit Zeichnungen und dokumentarischen Fotos verschiedener Zustandsformen.
Ausstellung:
Musée Ariana Genève, 20/11/2015–20/3/2016